Beginne jeden Tag mit einem Lächeln

Michaela Kirchgasser (33) empfing „Krone“-Redakteur Andi Schwantner zum Interview bei sich daheim in Filzmoos. Dabei wurde nicht nur gelacht, sondern auch über Zukunft gesprochen. Und natürlich hätte sie mit einem Walzer bei der Nacht der Kronen am 24. November im Design Center kein Problem …

Im März fuhren Sie Ihr letztes Ski-Rennen im Weltcup im Dirndl. Hat es vor der aktuellen Saison nicht ein wenig gejuckt, wieder mitzufahren? 
Ich interessiere mich natürlich dafür, wie es meinen Ex-Kolleginnen geht, aber ich habe ein Hakerl unter meine Karriere gemacht. Das hängt sicher mit meinen Verletzungen zusammen, ich habe immer gesagt, 2018 ist Schluss – und es ging zum Ende auch nicht mehr.

Haben die Knieverletzungen noch heute Auswirkungen? 
Alles mit Maß und Ziel, Wandern und Radfahren, geht – aber mit dem Laufen wird das nichts mehr.

Wie war der erste Sommer ohne knallharte Vorbereitung? 
Freizeitstress pur (lacht), ich musste einfach neu planen. Wenn man nicht mehr das Gefühl hat, am nächsten Tag etwas Sportliches machen zu müssen, kann es, wenn man ein geselliger Mensch ist, doch passieren, dass man länger sitzen bleibt.

Haben Sie vielleicht etwas nachholen müssen? 
Nein, das war nicht der Fall, es hat mir unheimlich getaugt, hab’ extrem viele alte Bekannte getroffen und neue Leute kennengelernt.

Und Sie haben sich auch eine neue Sportart zugelegt. 
Ich golfe seit zwei Jahren, bin heuer im Sommer richtig reingekommen, das hat mich voll gepackt. Ich hab’ für Audi als Markenbotschafterin Turniere gespielt.

Berufliche Zukunftspläne? 
Derzeit bin noch am sortieren der Möglichkeiten, mir haben aber alle den Tipp gegeben, wenn ich es schaffe, soll ich ein Jahr nichts Fixes machen. Damit kommen Körper und Geist zur Ruhe, derzeit bin ich in der Relax- und Genussphase (lacht).

Sie waren schon als Rennläuferin immer für gute Laune bekannt, daran hat sich bis heute nichts geändert. 
Ich lache gerne, daher lautet mein Motto: Beginne jeden Tag mit einem Lächeln. Ich meine, wenn wir uns so umschauen, haben wir eher nur Luxusprobleme und es geht uns wirklich sehr gut.

Würde Sie irgendwann ein Job als Ski-Trainerin reizen? 
Nein, da bin ich ja dann wieder so viel unterwegs, manchmal sogar viel mehr als Athleten. Und als Frau möchte ich auch irgendwann Familie haben, ich möchte nicht den ganzen Winter auf Achse sein und daheim wartet vielleicht ein Kind mit vier Monaten auf mich.

Sollten Sie jemals Kinder haben und diese würden dann auf die Idee kommen, auch eine Skikarriere anzustreben, wie würden Sie reagieren? 
Ich werde sie unterstützen, schauen, welche Talente sie haben, aber ganz sicher nirgends reinboxen, sondern alles soll einfach freiwillig passieren. Ich finde es ziemlich arg, wenn man merkt, dass Eltern mehr Ehrgeiz haben als die Kinder selbst.

Wie verwurzelt sind Sie in Ihrer Heimat Filzmoos? 
Ich bin sehr heimatverbunden, das war immer meine Kraftquelle, ich war auch früher sogar bei der Musikkapelle als Marketenderin.

Also, Sie waren mit dem Fass samt Schnaps unterwegs und nicht musikalisch? 
Ich hab’ zwar früher Gitarre und Zither gespielt, aber nicht bei der Musi.

Sie haben uns ja bei Ihnen zu Hause zum Interview empfangen, da sticht eine tolle Küche ins Auge. Nur Deko oder wird hier auch gekocht? 
Ich koche wirklich gerne, habe mich auch intensiv mit der Ernährung beschäftigt. Außerdem ist mein Papa ein gelernter Koch, daher liegt das bei uns in der Familie.

Okay, und was sind dann so Ihre Lieblingsrezepte? 
Ich bin für Hausmannskost, wie Ripperl und Zwiebelrostbraten zuständig. Mein Mann ist der Kreative.

Wie schaut es mit Ihren Walzerkenntnissen für die „Krone“-Sport Gala in Linz am 24. November aus? 
Grundsätzlich gut und ich habe auch schon das passende Kleid für den Abend.